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Die, die im Schatten wachsen
Viele Gärten haben Bereiche, in denen die Sonne so gut wie nie scheint. Was fängt man an mit solchen Teilen des Gartens: Lässt man sie weitgehend kahl oder bepflanzt man sie? Man kann sie bepflanzen, muss aber bei der Pflanzenauswahl genau auf Arten achten, die solche Standorte auch lieben. Aber wer sind die, die im Schatten wachsen?
Schatten – was ist das eigentlich?
Was für eine unsinnige Frage, werden wohl manche denken. Schattige Bereiche eines Gartens sind diejenigen, in die sichtbares Sonnenlicht nicht vordringt. Punkt. Aus. Spätestens, wenn diese Menschen jedoch Begriffe wie "Halbschatten" oder "offener Schatten" hören, kommen auch sie ins Nachdenken. Besonders dort, wo verschiedene Pflanzenversender verglichen werden kommt schnell Verwirrung auf. Jeder Pflanzenversand verwendet gerne seine eigene Wortwahl. Ganz so einfach ist das mit dem Schatten vielleicht doch nicht? Dr. Ullrich Fischer von der Gesellschaft für Staudenfreunde hat etwa offenen Schatten als einen schattigen Platz definiert, der zwar ganztägig im Schatten liegt, aber nach oben hin offen ist. Das kann beispielsweise an Stellen des Gartens der Fall sein, an denen durch Gebäudeschatten kein Sonnenlicht auf die Erde dringt.
Beim mittleren Schatten tragen beispielsweise Äste der im Garten oder in der Nachbarschaft wachsenden Bäume dazu bei, dass auch der Raum nach oben nicht komplett frei ist. Als Halbschatten definiert Fischer Plätze, an denen Sonnenlicht etwa am Morgen oder Nachmittag auf die Erde trifft, während sie sich an den übrigen Tageszeiten im Schatten befinden. Vollschattenplätze liegen für ihn unter dichten Bäumen, die den Platz vollständig und ganzzeitig über viele Monate oder im ganzen Jahr verschatten. Die verschiedenen Definitionen unterschiedlicher Schattenräume im Garten variieren etwas, abhängig von demjenigen, der sie vorgibt. Besonders wichtig ist der Unterschied zwischen "Halbschatten" und "Vollschatten". Halbschattengewächse gedeihen oft nur schlecht im Vollschatten.
Grünes und Buntes im Schatten
Es gibt eine ganze Reihe von Pflanzen, die sich im Vollschatten wohl fühlen und mit denen man solche Bereiche des Gartens bepflanzen kann. Zu ihnen gehören Grünpflanzen wie der Waldfrauenfarn, das japanische Blutgras, das kriechende Straußgras oder Buntnesseln. Auch solche eher exotischen Pflanzen kauft man am Besten über das Internet. Die Auswahl beweist: Auch Grünpflanzen sind nicht immer nur grün, sodass durchaus Möglichkeiten bestehen, mit Farben zu spielen und so durch verschiedene Pflanzen reizvolle Farbkombinationen im Schatten zu kreieren. Eine Blühpflanze für den Schatten ist der Bergeisenhut. Aber Vorsicht: Bergeisenhut gehört zu den giftigen Pflanzen und sollten in Gärten mit Kindern vermieden werden. Weitere Blühpflanzen, die sich auch für den Schatten eignen, sind das Fleißige Lieschen oder diverse Fuchsien. Wer Kräuter für die Küche liebt, kann den Schatten auch nutzen, um dort Bärlauch oder Minze anzupflanzen.
Etwas Pflege brauchen viele Schattenliebhaber
Dass eine Pflanze genügsam in Bezug auf Licht ist, bedeutet nicht zwangsläufig, dass sie keinerlei Aufmerksamkeit vom Gartenbesitzer braucht. Sie verträgt sich möglicherweise nicht mit jedem Nachbarn, benötigt bestimmte Nährstoffe in der Erde oder ausreichend Platz, um zu gedeihen. Letztlich gilt auch bei Schattenpflanzen. Man sollte sie ein bisschen kennen lernen, ehe man ihnen einen Platz im Garten zuweist. Nur Pflanzen, die sich wohl fühlen, tragen zur Schönheit des Gartens bei.
Photo verwendet unter Creative Commons von garlandcannon