Interessantes
- Die unsterbliche Klett...
- Weinbergpfirsiche
- An die Kanonen
- Tiere im heimischen Ga...
- Scheren und Sägen
- Schwarzäugige Susanne
- Gestatten: Lampenputzer
- Säulenobst
- Ein Hauch Provence
- Rasen oder Wiese
- Wo der Pfeffer wächst
- Naturoasen im Miniformat
- Sandige Angelegenheit
- Pfennigkraut
- Die Vanilleblume
- Wagners Hanfpalme
- Zauberei im Haselnusss...
- Die Araukarie
- Die Blaubeere
- Der Affenbrotbaum
- Die eigene Bananenstaude
- Venusfliegenfalle
- Die im Schatten wachsen
- Gespensterblume
- Liebhaber von Sandböden
Sonstiges
Zauberei im Haselnussstrauch
Der winterliche Garten ist für jeden Farbtupfer dankbar, der das grau-braune oder bestenfalls weiße Einerlei unterbricht. Hier bietet die Zaubernuss, auch als Hamamelis bekannt, dem Auge einen schönen Blickfang.
Die Zaubernuss lässt sich für das ungeübte Auge außerhalb ihrer Blütezeit nur schwer von einem gewöhnlichen Haselnussstrauch unterscheiden, was ihr im Englischen auch zu dem Namen "Witch Hazel", Hexenhasel, verhalf. Mitten im Winter beginnt die scheinbare Haselnuss zu blühen und verblüfft mit leuchtend gelben und roten Blütenblättern. Kein Wunder, dass in alten Zeiten da schnell von Hexen und von Zauber gesprochen wurde. Botanisch gesehen hat die Zaubernuss aber nichts mit der Haselnuss, die zu den Birkengewächsen gehört, zu tun. Vier Wildarten sind bekannt, zwei davon stammen aus Nordamerika, wovon die eine im Frühling und die andere im Herbst blüht. Interessanter für die Gartenzüchtung sind aber die Japanische und die Chinesische Zaubernuss, da sie größere Blüten tragen und eine längere Blütezeit haben. Von Ende Dezember bis Ende März verschönern sie mit ihren Farben die heimischen Gärten.
Im 19. Jahrhundert wurden die ersten Zaubernusspflanzen nach Europa eingeführt und mittlerweile sind daraus unterschiedliche Sorten mit verschiedenen Blütenfarben entstanden. "Jelena" blüht intensiv orange und zeigt bereits im Herbst mit ihrem scharlachroten Laub Farbe. "Pallida" ist eine der besten gelb blühenden Sorten, außerdem duftet sie stark und blüht als eine der Frühesten oft schon zu Weihnachten. "Diane" blüht intensiv rot, aber meist erst im Februar und "Primavera", ebenfalls eine früh blühende Sorte der Zaubernuss, verfügt über gekräuselte und goldgelbe Blütenblätter.
Um ihre Wirkung voll zu entfalten sollten die Zaubernussgewächse entweder einzeln oder, in verschiedenen Farbtönen, als kleine Gruppen im Garten angepflanzt werden. Allerdings benötigen die Sträucher viel Platz. Pro Pflanze benötigt man etwa 16 Quadratmeter Fläche, damit die ausladende, trichterförmige Krone sich richtig entfalten kann. Es dauert einige Jahre, bis die langsam wachsende Zaubernuss diesen dann Raum auch wirklich ausfüllt und ihre ganze Blütenpracht entfaltet. Die Zaubernuss liebt humusreichen und lockeren Boden, der möglichst durch eine Mulch-Schicht vor dem Austrocknen geschützt werden muss. Sie möchte ihren Standort für sich allein, deshalb sollten möglichst keine Bodendecker unter die Zaubernuss gepflanzt werden und keine anderen Wurzeln ihr in die Quere kommen. Ein sonniger und etwas geschützter Standort ist wichtig, um die winterliche bunte Pracht zu erhalten, da die Blüten bei extremer Kälter beginnen, sich einzurollen und dadurch an Wirkung, oder anders ausgedrückt, am ureigensten Zauber, verlieren.
Photo verwendet unter Creative Commons von nicoleacosta