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Säulenobst
Wer Obstbäume in Verbindung mit kindlichen Baumklettertouren und langen Leitern bringt, an deren schwankendem Ende, in fast selbstmörderischem Mut, nach dem letzten Apfel gegriffen wird, der der Sonne entgegen und fast außer Reichweite wächst, wird sich mit Säulenobst zunächst etwas schwer tun.
Für kleine Gärten und große Balkone, für die Terrasse oder gar als Hecke ist diese moderne Züchtung von Obstbäumen aber eine interessante Errungenschaft. Kann so doch, zwar nicht der gesamte Winterbedarf inklusive gefülltem Mostfass im Keller von eigenem Obst gedeckt werden, aber dennoch bei guter Pflege ein ganz guter Ertrag direkt vom eigenen Baum gepflückt werden. Und welcher Pfirsich, welche Kirsche, welcher Apfel schmeckt besser, als der, den man direkt vor dem Verzehr selbst vom Baum pflücken kann. In jedem besseren Pflanzenversand kann man Obstpflanzen online kaufen.
Neben den heimischen Birnen, Äpfeln, Kirschen, Mirabellen, Sauerkirschen gibt es auch die unterschiedlichsten südländischen Früchte als Säulenobst zu kaufen, ebenso einige Beerensorten. Obstpflanzen bestellt man heute bequem über das Internet. Der Stamm wird entweder an einem sonnigen Platz direkt in den Garten oder, für Balkone und Terrassen, in einen Kübel gepflanzt. Wenigstens 25 Liter, besser 40 Liter Erde sollte das Pflanzgefäß fassen, dann muss der Baum nicht so bald umgetopft werden. Um das Säulenobst im Kübel vor Bodenfrost zu schützen, der durch die Steinplatten sonst die Wurzel gefährden könnte, wird der Baum auf ein Holzbrett oder ein Brett mit Rollen gestellt.. Direkt im Gartenboden sind einheimische Sorten nicht vom Frost gefährdet. Südländisches Obst kann im Winter oder in kalten Frühlings- und Herbstnächten mit dem Roller bequem in einen frostsicheren Raum gebracht werden.
Wie der Name schon sagt, wächst das Säulenobst in Form einer Säule, also einstämmig und ohne ausladende Zweige, was nicht nur der Platzersparnis, sondern auch der Pflege und der Ernte zuträglich ist. Beides wird wesentlich bequemer und ungefährlicher. Manche Apfelsorten wachsen von Natur aus säulenförmig, gelegentlich gibt es auch hier Ausreißer und es entwickeln sich Seitenzweige. Diese müssen dann direkt am Stamm abgeschnitten werden. Andere Sorten müssen regelmäßig beschnitten werden, um die Säulenform zu erhalten. Hier kürzt man die Seitentriebe auf 10 bis 15 Zentimeter, oder bei mehr verfügbarem Raum auf 20 bis 40 Zentimeter, und zwar am besten in der zweiten Junihälfte, spätestens aber im August. So wird das Wachstum eingeschränkt und der Blütenansatz fürs nächste Jahr gesteigert. Die untersten Zweige bleiben etwas länger, so dass sich die Form des Baumes nach oben hin verjüngt. Zugleich sollten bei Äpfeln, Birnen und Pfirsichen, damit der Baum nicht alle Kraft in einem Jahr verbraucht und im anderen nur wenig Ertrag bringt, die überzähligen Früchte ausgedünnt werden. Auch dies trägt zur vermehrten Ausbildung von Knospen für den nächsten Sommer bei.
Sollen die Bäume eine Hecke bilden, diese kann gut aus ganz unterschiedlichen Obstsorten zusammengestellt werden, so benötigen die einzelnen Pflanzen untereinander einen Abstand von 60 Zentimetern. So können sie ungehindert Früchte tragen und auch das Abernten rundum wird einfacher. Die Obstbäume können eine Höhe von zwei bis vier Metern erreichen. Je nach Standort muss und kann die Wuchshöhe auf das richtige Maß beschränkt werden. Der Stamm wird im ersten Jahr auf eine Höhe von 80 Zentimetern gekürzt, um das Wachstum der Seitentriebe anzuregen, jedes Jahr kann er dann um 50 Zentimeter erhöht werden, bis die Wunschgröße erreicht ist. Auch um das Beschneiden der Zweige nicht erschweren sollte man auf eine bequem erreichbare Höhe des Stammes achten.
So gepflegt lässt sich schmackhaftes Obst genau mit dem richtigen Reifegrad direkt vom Baum genießen oder auf den Kuchen legen, ohne dass irgendjemand dazu von der Leiter zu fallen oder sich, mit einem nie ausreichend langen, Obstpflücker zu verrenken braucht.
Photo verwendet unter Creative Commons von epimetheus