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Wagners Hanfpalme
Wagners Hanfpalme ist als eine der winterhärtesten Palmen und auch für unsere doch oft kühlen Temperaturen gut geeignet. Sie stammt aus den Bergregionen in China und Japan, wo sie sogar in einer Höhe über 2500 Meter über dem Meeresspiegel anzutreffen ist. So schnell ist ihr deshalb nichts anzuhaben. Aus Japan brachte der Leipziger Gartenbauer Albert Wagner die Trachycarpus wagnerianus im Jahr 1915 nach Europa, wo er sie an einen Heidelberger Gartenbauarchitekten verkaufte, der die Palme nach ihm benannte.
Die Wagnersche Hanfpalme wird als wild wachsende Pflanze in wärmeren Gebieten etwa fünf Meter hoch, in kälteren Regionen und als Kübelpflanze bleibt sie meist etwas niedriger. Mit ihren dunkelgrünen und sehr festen Blättern erreicht die Hanfpalme einen Durchmesser von bis zu 60 Zentimetern. Allerdings wächst sie nur langsam und benötigt deshalb anfangs nicht allzu viel Raum. Ihr Stamm weist ringsum braune Fasern auf, die im Lauf der Zeit vertrocknen und abfallen. Ältere Pflanzen lassen sich daher leicht am faserlosen, völlig glatten unteren Teil des Palmenstammes erkennen. Die Wagnersche Hanfpalme entwickelt stark verzweigte, gelbe Blütenstände, aus denen sich blau-schwarze Früchte entwickeln können. Ein durchlässiger, humusreicher Boden mit neutralem pH-Wert ist der Palme am liebsten, ein heller Standort fördert ihr Wachstum, grundsätzlich sollte sie aber an einem vor direkter Sonneneinstrahlung und vor Zug geschützten Ort stehen. Sie benötigt reichlich Wasser und muss im Sommer mindestens alle drei Tage gegossen werden, an sehr heißen Tagen eher öfter. Auch regelmäßige, aber mäßige Düngergaben tragen zu einem besseren Wachstum bei.
Die Wagnersche Hanfpalme bevorzugt Temperaturen zwischen 15 und 20 Grad Celsius, kann aber durchaus mehr Wärme aushalten. Bei Temperaturen unter null sollten minus zehn Grad im Winter nur kurzfristig unterschritten werden. Besser ist es die Kübelpflanze an einem hellen und kühlen Ort im Haus überwintern zu lassen. Ab Mai kann man sie dann langsam - mit ersten kurzen Ausflügen, die sich dann immer mehr ausdehnen - wieder an die Sonne und den Aufenthalt im Freien gewöhnen.
An geschützten Orten kann die Palme auch ins Freiland gepflanzt werden, wenn sie den Winter über einen Frostschutz erhält. Die Palmenblätter nach oben gebunden und mit einem Vlies umwickelt und ein Schutz des Wurzelballens durch eine großzügige, dem Durchmesser der Pflanze entsprechend verteilte, dicke Schicht Herbstlaub sollte für ein gesundes Überwintern genügen. So gepflegt bietet die Wagnersche Hanfpalme einen beeindruckenden Anblick in unseren heimischen Gärten, dient auch gut und gerne als Begrenzung für Sitzplätze oder als Sichtschutz auf großen Balkonen. Mit ihren dekorativen Blättern bildet sie einen exotischen Blickfang, der wohl in manchen Fällen das Fernweh schürt.
Photo verwendet unter Creative Commons von decafeined