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Natürliche Fliegenfalle mit Chic
Wer kennt sie nicht, die im wahrsten Sinne des Wortes "gemeine" Stubenfliege, die mit nervtötendem Summen durchs Zimmer fliegt. Sie lässt sich überall nieder, wo man sie nicht haben will. Man weiß nie, wenn sie sich auf den Frühstücksschinken setzt, wo sie zuvor gewesen ist. Eine Möglichkeit, die Fliegenplage in den Griff zu bekommen, ist die Venusfliegenfalle auf der Fensterbank. Sicher wird sie, vor allem in ländlichen Gebieten, wo das Aufkommen der Fliegen oft größer ist, kein Allheilmittel sein, aber einen Versuch ist es doch wert, sich diesen Fleischfresser ins Zimmer zu holen.
Die Dionaea Muscipila, zu deutsch Mausefalle, wie ihre botanische Bezeichnung lautet, stammt ursprünglich aus Moorgebieten im Süden der USA. Inzwischen ist aus der wilden eine zahme Fensterpflanze geworden, die ihren Hauch von Exotik aber nach wie vor nicht verloren hat. Trotz ihres Namens stehen aber lediglich Fliegen und kleine Insekten und Spinnen auf dem Speiseplan der Venusfliegenfalle. Sie liebt, eine feuchte Umgebung, benötigt also regelmäßige Wasserzufuhr, wenn sie auf der Fensterbank steht. Im nährstoffarmen Boden entwickelt sie aus der Hauptwurzel, die dann im Laufe der Zeit abstirbt, mehrere Seitenwurzeln, die zum sicheren Stand der Pflanze und zur Wasseraufnahme dienen. Der Wurzelstock der Pflanze sollte sich wenigstens zehn, besser fünfzehn Zentimeter unter der Oberfläche der Pflanzenerde befinden, ein großer Topf oder Kübel ist also von Vorteil. Wird die Fliegenfalle oberirdisch zerstört, so treibt sie aus den unterirdischen Wurzeln schnell wieder neue Triebe aus.
Alle anderen notwendigen Nährstoffe holt sich die Venusfliegenfalle nicht aus dem Boden, sondern sie nutzt zur Nahrungsaufnahme die Klappfallen, die sie aus ihren Blättern bildet und mit denen sie ihre Opfer anlockt und dann verspeist. Diese Blätterfallen bestehen aus einem langen und verbreiterten Stiel und einer Blattspreite. Zehn Zentimeter lang und etwa fünf Zentimeter breit werden die Blätter der Venusfliegenfalle bei guten Bedingungen. Durch die Sonnenbestrahlung färbt sich die Oberfläche der Blätter tief rot und lockt damit optisch ihre Opfer an. Zugleich entwickelt sie ein Sekret, das mit seinem Geruch ebenfalls dazu beiträgt, dass sich die Fliegen in ihr Unglück stürzen. Berühren die Opfer das Zentrum der Blütenblätter, so lösen die dort befindlichen Fühlborsten den Klappmechanismus aus und die Falle schnappt zu. Die Ränder der Fangblätter sind mit spitzen Borsten besetzt, die eine Flucht aus der zugeschnappten Blattspreite unmöglich machen.
Nach etwa vier Jahren entwickelt die Venusfliegenfalle schließlich auch noch Blüten. An einem bis zu 30 Zentimeter hohen Blütenstängel, der im Frühling ausgebildet wird, trägt die Pflanze mehrere weiße Blüten und wird so, neben ihrer Funktion als Fliegenfalle, auch zu einem schönen Zimmerschmuck.
Photo verwendet unter Creative Commons von sophistikittenlin