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Von Scheren und Sägen
Die in natürlichen Gewässern sehr selten gewordene Krebsschere steht, um sie vor dem völligen Verschwinden zu bewahren, unter Naturschutz. Die grüne Mosaikjungfer, eine ebenfalls vom Aussterben bedrohte Großlibelle, legt ihre Eier ausschließlich in den stachligen Blättern und den Blattachsen der Krebsschere ab und ist dadurch von ihrem Erhalt abhängig. Mit dem Erwerb einer Krebsschere oder Wassersäge, wie sie auch genannt wird, ist damit beiden Arten geholfen. Die Krebsschere baut außerdem Phosphor und Kalium im Wasser ab und dient somit der guten Wasserqualität im Teich - und nicht zuletzt ist die Krebsschere mit ihren weißen Blüten eine Zierde für jeden Gartenteich. Nur zu klein sollte dieser nicht sein, da sich die Wasserpflanze sehr großflächig ausbreitet. Im tiefen Gewässer hängen ihre Wurzeln frei schwebend im Wasser nach unten, im flacheren Gartenteich verwurzelt sie sich im Schlamm.
Die dreikantigen Blätter sind unter Wasser als trichterförmig Rosetten angeordnet, die etagenartig übereinander wachsen und so einen kleinen Wasserdschungel bilden, eine hervorragende Unterwasserlandschaft für die Teichbewohner. Nur die obersten Pflanzen bilden Blüten aus, sobald sie die Wasseroberfläche erreicht haben. Bis es soweit ist, kann es bei einem großflächigen und tiefen Teich allerdings auch schon einmal einige Jahre dauern. Auch von der obersten Rosette ist nur das letzte, satt grüne Drittel über der Wasserfläche zu sehen, die Blätter unter der Wasseroberfläche leuchten rot und aus ihrer Mitte entspringen die weißen Blüten. Die Krebsschere benötigt einen möglichst gleichbleibenden Wasserstand und kalkarmes Wasser, um sich wirklich wohl zu fühlen. Die zweihäusige Pflanze entwickelt männliche und weibliche Blüten und nach der Bestäubung durch Insekten kleine ovale Kapseln, die zylinderförmige, braune Samen umschließen. Die Teichpflanze entwickelt im Lauf des Jahres zahlreiche Ableger, die entweder abgeschnitten und als neue Pflanzen gewonnen werden können, oder aber man belässt sie, wenn genügend Wasserfläche vorhanden ist, an der Mutterpflanze.
Im Winter bildet sich die Wassersäge bis auf einige große Rosetten zurück, diese sinken auf den Teichboden, von dem sie zu Beginn der wärmeren Jahreszeit von selbst wieder nach oben steigen um für den Sommer neue Ausläufer, Tochterpflanzen und Blüten zu entwickeln. Obwohl so die Mutterpflanze in den meisten Fällen den Winter unbeschadet übersteht, entwickelt die Krebsschere zur Sicherheit sogenannte Überwinterungsknospen, aus denen sich im Frühling, noch am Wasserboden, neue Pflanzen entwickeln. Die Krebsschere ist, vor allem wenn sie im Sonnenlicht rot leuchtet, eine Zierde für jeden Gartenteich und bedarf kaum der Pflege. Für Teichbesitzer ist die Bepflanzung des Gartengewässers mit ihr deshalb auf jeden Fall einen Versuch wert.
Photo verwendet unter Creative Commons von ricoeurian