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Der Frühling kommt mit dem Mandelbaum
Schon sehr zeitig im Frühling überzeugt der Mandelbaum mit seiner rosafarbenen Blütenpracht auch den letzten Zweifler, dass der Winter nun endgültig verloren hat und, wie in jedem Jahr, auch dieses Mal der Sommer vor der Tür steht. Obwohl der dekorative Baum einen Hauch Orient mit sich bringt, ist er doch winterhart und dadurch auch für unsere Breiten sehr gut geeignet. Besonders bewährt haben sich in Mitteleuropa die Sorten "Lauranne" und "Dürkheimer Krachmandel", die bei guter Pflege sogar eine reiche Mandelernte versprechen. Soll der Baum jedoch vor allem zur Dekoration dienen und nicht unbedingt Ertrag bringen, so bietet sich die Ziermandel "Prunus Triloba" an.
Die beste Pflanzzeit für den Mandelbaum ist im Frühling, kurz vor dem neuen Austreiben. Zu diesem Zeitpunkt können auch sehr gut die Wurzeln eines alten Mandelbaumes geteilt und neu ausgepflanzt werden. Mit einem Spaten oder mit der Hand wird der Wurzelballen vorsichtig in einzelne Teile gespalten, die dann sofort in warmen, luftigen und möglichst etwas kalkhaltigen Boden eingepflanzt werden. Der beste Standort für den Mandelbaum ist nach Südwesten ausgerichtet, wo ihn die Sonne im Frühling erst nachmittags erreicht. Am liebsten steht er, vor Zug geschützt, vor einer Hauswand oder einer Pergola. Lockere, komposthaltige Erde genügt auf Dauer für ein gutes Wachstum, auf anderen Dünger kann und soll verzichtet werden. In heißen Sommern muss gut gewässert werden, damit der Mandelbaum sich wohlfühlt und seine durchschnittliche Höhe von zwei bis drei Metern erreicht. Am perfekten Standort kann er schon einmal bis zu sechs Meter hoch werden.
Um seine typische Form zu erhalten, muss der Mandelbaum nach der Blüte geschnitten werden. Ein Schnitt ist aber, unabhängig vom gewünschten Aussehen des Baumes, auch notwendig, um über die Jahre ein gutes Wachstum zu garantieren. Der Baum benötigt für eine möglichst große Blütenfülle und für den späteren Fruchtansatz viel Sonnenbestrahlung. Wächst alles wild durcheinander, so kann die Sonne die Blüten nicht erreichen und diese werden im Lauf der Zeit immer weniger. Auch dem Schädlings- und Pilzbefall wirkt der Schnitt entgegen, da durch eine lockere Krone, der Wind die Feuchtigkeit im Geäst vertreiben kann. Alles alte und abgestorbene Holz wird beim Schnitt entfernt und die zweijährigen Triebe, die die Blüten getragen haben, werden bis aufs alte Holz zurückgeschnitten. Die einjährigen Triebe, die im nächsten Jahr für die rosarote Gartenwolke verantwortlich sind, werden soweit gekürzt, wie es die Form des Mandelbaumes verlangt. Die letzte Knospe vor dem Schnitt soll dabei nach außen zeigen, damit sie im nächsten Jahr ihre ganze Pracht dem Auge darbieten kann.
Mandelbäume sind zwar winterhart, reagieren aber empfindlich auf die letzten Frühlingsfröste. Diese können die Blüte stark beeinträchtigen, wenn sie dem Baum zu sehr zusetzen. Es ist deshalb ratsam, bei Pflanzen im Freiland die Baumscheibe mit Stroh und Laub abzudecken und die zarten und deshalb besonders empfindlichen Kübelpflanzen im Haus zu überwintern. Ist dies nicht möglich, so hilft es, sie auf eine isolierende Unterlage zu stellen, damit kein direkter Kontakt mit dem gefrorenen Boden besteht, und den ganzen Kübel in einen laubgefüllten Jutesack zu packen. So versorgt, wird der Frühlingsbote im nächsten Jahr wieder alles geben.
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