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Appetitlicher Lebkuchenbaum aus Japan
Nein, Lebkuchen wachsen immer noch nicht auf Bäumen, auch wenn der Name dieses ursprünglich in Asien beheimateten Baumes diese Vermutung nahelegt. Lediglich sein Duft ist der von Lebkuchen und dies hat dem sommergrünen Laubbaum aus der Gattung der Kuchenbäume zu seinem appetitlichen Namen verholfen. In seiner Heimat in Ostasien, besonders in Japan und China, wächst der Lebkuchenbaum, auch als Japanischer Kuchenbaum oder Katsurabaum bekannt, wild in Wäldern und an Wald- und Flussrändern. Sogar in einer Höhe von 2700m über dem Meer ist er noch zu finden. Der Lebkuchenbaum kann in der freien Natur bis zu zwanzig, in Ausnahmefällen sogar 30 Meter hoch werden und bildet an steil aufragenden Ästen eine nicht allzu dichte Krone aus, deren sommergrüne Blätter sich im Herbst gelb, orange und rot färben.
Der Japanische Lebkuchenbaum ist winterhart und kann deshalb auch in Europa gut als Kübelpflanze oder sogar direkt im Freiland gehalten werden. Als Topfpflanze erreicht er lediglich eine Höhe von 1,80m, direkt in den Garten gepflanzt wird der Lebkuchenbaum bei uns bis zu 3,50m hoch. Halbschattige oder sonnige Plätze mit feuchtem, nährstoffreichem und durchlässigem Boden sind seine bevorzugten Standorte und hier entwickelt er sich fast von allein und ohne weitere Anforderungen an die Pflege zu stellen. Lediglich Jungpflanzen sollten von April bis August gedüngt werden und Kübelpflanzen brauchen eine regelmäßige Bewässerung.
Den Cercidiphyllum Japonicum, wie der botanische Name des Lebkuchenbaumes lautet, kann man mit ein wenig Geduld gut selbst ziehen. Die Samen sollten sechs bis sieben Tage im Kühlschrank liegen, bevor sie auf feuchter Anzucht-Erde verteilt und mit einer weiteren, dünnen Schicht Erde bedeckt werden. Bei einer Temperatur zwischen 20 und 22 Grad keimen die Samen innerhalb von zwei bis vier Wochen. Der Standort muss allerdings gut gewählt werden, denn die Keimlinge reagieren zunächst sehr empfindlich auf direkte Sonnenbestrahlung, brauchen aber dennoch einen hellen Platz. Nach spätestens etwa sieben Wochen müssen die Pflänzchen vereinzelt werden und im Frühling, sobald es etwas wärmer wird, können die keinen Lebkuchenbäume an einen geschützten Ort nach draußen umziehen.
Wer es etwas einfacher mag, kauft sich zwei- bis dreijährige Pflanzen mit einem bereits gut durchwurzelten Ballen und setzt sie direkt in einen großen Blumenkübel oder ins Freiland. Lebkuchenbäume sind hierzulande noch eine Seltenheit, wer also exotische Pflanzen liebt, ist hier genau richtig. Allerdings eine große Blütenpracht darf man von diesem Abkömmling der Kuchenbäume nicht erwarten. Der Baum vermehrt sich zweigeschlechtig und die weiblichen Blüten bestehen nur aus einem einzigen hellgrünen Fruchtblatt. Auch die männlichen Blüten fallen nur unwesentlich mehr auf. Kleine, hellrote Blüten wachsen bevor die Blätter austreiben, etwa von März bis Mai, in den Achseln der Blattknospen. Aber als grüne und im Herbst leuchtend bunte Zierde, als Beschattung, die dennoch lichtdurchlässig ist und als Sichtschutz eignen sich die duftenden Bäume gut.
Lebkuchen wachsen zwar nicht auf Bäumen, aber es kann passieren, dass der einladende Duft des japanischen Kuchenbaumes im Vorgarten einem Besucher vorgaukelt, es würde gerade frischer Kuchen für ihn gebacken. Da gilt es also Vorsorge zu treffen und immer gerüstet zu sein.
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